Fischologie
der Aquaristikblog

Ein Aquarium pflegen

Mit der einmaligen Einrichtung eines Aquariums ist es nicht getan. Folgende regelmäßige Pflegearbeiten müssen eingeplant werden.

Täglich

  • füttern. Auch wenn man es schon mal liest - ich halte nichts davon, Fische einen Tag pro Woche hungern zu lassen. Lieber weniger und jeden Tag füttern. Ich nehme mir dazu Zeit, im Allgemeinen kommen jetzt auch die schüchternen und manchmal auch die nachtaktiven Aquarienbewohner hervor.
  • Gesundheitscheck. Beim Füttern kann man die Fische gut beobachten, prüfen ob sie gesund sind und bei dieser Gelegenheit auch die Technik kontrollieren.
  • ist die Temperatur korrekt oder ist der Heizer ausgefallen oder überhitzt er?
  • läuft der Filter? Das erkennt man gut daran, dass sich die Wasseroberfläche bewegt. Nach einigen Jahren kann Technik schon mal ausfallen. Ein Ersatzfilter im Schrank schadet da sicher nicht.
  • ist das Licht korrekt eingestellt? Die Pflanzen brauchen täglich 8 - 10 Stunden Beleuchtung. Manchmal vergisst man, eine Schaltuhr wieder einzuschalten. Wenn das Licht über Tage hinweg gar nicht oder dauernd läuft, ist das nicht gut für die Pflanzen und Fische (natürlich schlafen sie auch...) und es kommt zu vermehrter Algenbildung.

Wöchentlich oder Monatlich

Ob wöchentlich korrekt ist, lässt sich nicht so allgemein sagen, man muss es ausprobieren. Bei großen Aquarien reicht auch eine monatliche Pflege. Wenn man mehrere Becken hat, sollte man einen Pflegeplan aufstellen.

  • Filter reinigen. Die Filtermaterialien sollten - ohne Reinigungsmittel - unter kaltem oder lauwarmen Wasser ausgespült werden. Hier sitzen viele Reinigungsbakterien. Sie dürfen nicht vernichtet werden, um das Gleichgewicht im Aquarium zu bewahren. Filtermaterialien müssen nur sehr selten ausgetauscht werden, auch wenn die Hersteller dies empfehlen. Filterwatte muss man dagegen häufig ersetzen und manchmal muss man auch neue Filterschwämme verwenden, sie gehen im Laufe der Zeit kaputt. Keinesfalls sollten aber alle Filtermaterialien gleichzeitig ausgetauscht werden.
  • Wasser wechseln. Bei jedem Wasserwechsel werden im Normalfall 20-30% des Aquariumwassers gegen neues Leitungswasser ausgetauscht. Wenn man möchte, kann man den Fischen dazu einen Wasseraufbereiter oder Vitamine geben. Absolut notwendig ist das jedoch nicht.

Bei Bedarf

Einige Arbeiten sollte man dann durchführen, wenn sie notwendig werden. Ein fester Zeitplan ist hier unnötig.
  • Pflanzen kürzen. Je nach Pflanzenart und Wachstum müssen die Pflanzen alle paar Wochen gekürzt werden oder überschüssige Ausläufer entfernt werden. Ab und zu düngen schadet auch nicht.
  • Scheiben reinigen. Algen an den Scheiben lassen sich am Besten mit einem Algenmagneten entfernen. Sie sind so konstruiert, dass sie keine Kratzer auf den Scheiben erzeugen. Sollten sich Kalkablagerungen bilden - das passiert auch gerne auf den Lampen - kann man sie gut mit Essig entfernen.
  • Wasserwerte messen. Besonders in der Anfangszeit sollten die Wasserwerte kontrolliert werden, um Probleme sofort zu erkennen. Falls die Nitrit- oder die Nitratwerte zu hoch sind, können die Fische sterben. In diesem Fall sollte sofort ein großzügiger Wasserwechsel durchgeführt werden.
  • Bodengrund reinigen. Ungefressenes Futter und Fischkot lagert sich auch im Bodengrund ab, daher macht es Sinn, ihn auch ab und zu mit einem Mulmsauger zu reinigen.

Zuviel oder falsche Pflege

Auf gar keinen Fall sollte man Reinigungsmittel verwenden! Falls die Scheiben von außen weisse Schlieren von Kalkablagerungen aufweisen, hilft etwas Essig. Das gilt auch für die Reinigung der Beleuchtung, auch hier setzt sich im Laufe der Zeit schon mal Kalk ab. Dadurch bekommen die Pflanzen weniger Licht ab. Von der regelmäßigen Pflege abgesehen, sollte man die Finger aber aus dem Aquarium lassen!

Ständig Deko verrücken oder Pflanzen richten stört die Fische! Schließlich willst du ja die Fische herauszulocken, wenn du dich vor dein Aquarium stellst ("Hurra, es gibt Futter!") und nicht Panik auslösen.

Wasseraufbereiter, Vitamine oder Algenvernichter schaden im besten Fall nicht, ob sie wirklich hilfreich sind, sei aber auch dahingestellt. Aquaristik ist auch ohne Chemie möglich!