Fischologie
der Aquaristikblog

Neuzugang: Kammkugelfische (Carinotetraodon irrubesco)

Porträt Bewohner Verhalten
Kammkugelfisch

Ein Weibchen?

Kammkugelfisch

Verstecke sind toll

Kammkugelfisch

Zwei wirken insgesamt dunkler

Im Händlerbecken bei Zoo & Co haben die Kammkugelfische nicht viel hergemacht. Mit ihrem dunklen Rücken und roten Augen sahen sie auf den ersten Blick eher ein wenig unheimlich aus. Aber dann habe ich recheriert und eine Nacht drüber geschlafen. Bereits seit vielen Jahren halte ich Indische Zwergkugelfische, mit denen sie eng verwandt sind und deshalb wollte ich es probieren. Kugelfische gehören definitiv zu meinen Lieblingen.

Obwohl Kammkugelfische nur 5 cm groß werden, wollte ich sie in mein 375-Liter Becken setzen, damit sie viel Platz zum Schwimmen haben und sich auch aus dem Weg gehen können. Da Kugelfische bekannt dafür sind, dass sie gerne einmal anderen Fischen in Flossen beißen, habe ich sie nach dem Einsetzen ganz genau beobachtet. Und wirklich: Abends, als sich die Scheibensalmler zu ihren Treffen versammelten - sie sind dann fast unbeweglich - kam einer der Winzlinge und zwickte einen der Salmler in die Schwanzflosse. Der hat zunächst gar nicht reagiert, dann aber doch gemerkt, dass da was nicht stimmt und er sah aus, als wollte er "aua" sagen. 🙂

Das konnte ich so nicht lassen und habe meine Fische ein wenig neu arrangiert. In einem meiner 130-Liter Becken leben Sumatrabarben, die viel besser zu den Kammkugelfischen passen, da sie ständig in Bewegung sind. Also habe ich die beiden Hexenwelse und drei Riesenohrgitterharnischwelse, die auch in dem Becken lebten ins 375-Liter Becken gesetzt und die Kammkugelfische ins 130-Liter Becken.

Damit die Kugelfische sich vor den Sumatrabarben verstecken können, habe ich ein paar Unterstände gebaut und Laub ins Becken gegeben. Tatsächlich neigen die Kugelfische dazu, mal genauer hinzuschauen, wenn sich ein Schwanz vor ihrem Maul befindet, aber die Sumatrabarben sind natürlich viel zu schnell wieder weg, der Angriff wird dann abgebrochen. Wie bei den Erbsenkugelfischen vertreiben sich die Kammkugelfische gelegentlich (durch aufeinander zuschwimmen und stubsen), ich werde daher noch ein paar Verstecke und Pflanzen anbieten. Sie scheinen sich wirklich gerne zwischen den Blättern aufzuhalten und sind dort kaum zu entdecken.

Beim Händler standen die Fische bereits gut im Futter - bei den Zwergkugelfischen habe ich das auch schon anders erlebt - aber damit sie wirklich genug abbekommen, habe ich in der ersten Zeit reichlich gefüttert und die Mückenlarven im gesamten Becken verteilt. Nun versuche ich sie daran zu gewöhnen, zum Füttern aus ihren Verstecken zu kommen, das Futter ist dann einfacher zu dosieren und es bilden sich auch schon vermehrt Algen im Becken. Außerdem will ich natürlich einmal am Tag sehen, ob es meinen Fischen gut geht. Sie fressen reichlich und sind auch schon ein wenig gewachsen und ihre Mitbewohner - Sumatrabarben und Braune Dornaugen - freuen sich, nun täglich Mückenlarven zu bekommen.

Leider weiß ich noch nicht, ob ich denn jetzt Rotaugen-Kammkugelfische (Carinotetraodon lorteti) oder Rotschwanz-Kammkugelfische (Carinotetraodon irrubesco) oder ...? habe. Die Verkauferin wusste es nicht ("Kammkugelfische halt"), daher werde ich wohl abwarten müssen, bis die Fische größer sind. Nicht gerade hilfreich bei der Bestimmung ist, dass die Kammkugelfische ihre Farbe nach Lust und Laune ändern. Irgendwann werden sie aber hoffentlich einen roten Schwanz (irrubesco) oder einen roten Bauch und rote Rückenflosse (lorteti) bekommen. Von der Haltung her ist es kein Unterschied, aber ich möchte doch wissen, wie ich meine Fische ansprechen muss und ob ich denn nun Mädels oder Jungs habe.