Falsche Vergesellschaftung von CPOs (Oranger Zwergflusskrebs)

13. Juli 2011

Verhalten

Ich habe für das 54-Liter-Becken einen CPO gekauft. Krebse hatte ich noch nicht und wollte sie kennenlernen. Und so kam ich auf den hübschen Orangen Zwergflusskrebs oder CPO, der aufgrund seiner Größe und seinen Ansprüchen für mein 54-Liter-Becken gut geeignet schien.

Nun ja, er flitzte durch das Becken, suchte Nahrung wirklich auf jeder Pflanze und hinter jedem Stein. Einer von den Aquarienbewohnern, die man immer sieht.

Interessante Tiere dachte ich, und beschloss einen zweiten zu kaufen. Da ich immer auf Nachwuchs hoffe, bin ich nach sehr viel Recherche zu dem Schluss gekommen, dass ich ein Männchen habe. Ich wollte vom Fachverkäufer also ein Weibchen haben. Ob das geklappt hat, ist aber unklar. Ich habe ziemliche Probleme mit der Geschlechtsbestimmung bei den CPOs und hatte nicht den Eindruck, dass die Fachhändler sich viel besser auskennen.

Nach dem Einsetzen sind die Tiere direkt aufeinander losgestürmt und haben sich mit ihren Scheren betastet. Anschließend ist jeder wieder seiner Wege gegangen. Kurze Zeit danach ist der größere Krebs in die halbierte Kokosnuss gezogen und hat den kleineren immer wieder vertrieben, sobald er versucht hat, auch in die Kokosnuss zu kommen. Eines Abends kam dann auch der größere mal aus seiner Nuss, um Futter zu suchen. Und da habe ich gesehen, dass es tatsächlich ein Weibchen war. Unter ihrem eingeklemmten Schwanz hatte sie braun-schwarze Eier, die sie mit sich herumtrug.

Und einige Wochen später konnte ich tatsächlich einen winzigen Krebs im Becken sehen. Er ist dann aber verschwunden und hat nicht überlebt, wahrscheinlich wurde er Futter für die Eltern oder anderen Fische.

Und dann geschah etwas, was mich von meinem Sessel aufspringen ließ: Das Krebsweibchen hatte einen der Deltaflügelzwergwelse in ihren Scheren! Ich konnte es tatsächlich beobachten: sie hat sich von hinten angeschlichen und ihn bei den Brustflossen gepackt. Ganz offensichtlich wollte sie ihm diese jetzt abzwacken und der kleine Wels hatte keine Chance, sich zu befreien. So schnell hatte ich noch nie eine Abdeckung vom Aquarium! Ich habe das CPO-Weibchen erst einmal vertrieben und dann temporär ins Schneckenbecken gesetzt. Der Fisch konnte unverletzt davonwedeln.

Glücklicherweise konnte ich die beiden Orangen Zwergflusskrebse an den Aquaristikverein abgeben, in dem ich Mitglied bin. Sie hatten ein unbesetztes kleines Becken und die Krebse machen sich in der Ausstellung ja auch wirklich gut.

Vorläufig werde ich CPOs jedenfalls nicht mehr halten, dazu hänge ich zu sehr an meinen Welsen. Die Vergesellschaftung mit schnell schwimmenden Bärblingen oder auch Otocinclus wird durchaus möglich sein, aber die lethargischen Deltaflügelzwergwelse sind denkbar ungeeignet.